Ständiger Juckreiz, Brennen im Genitalbereich oder andauernde Schmerzen beim Verkehr: leider wird ein Lichen sclerosus viel zu häufig nicht erkannt. Früher galt diese Erkrankung als ein Problem der "älteren" Frau. Diese Annahme ist falsch, und viele Patientinnen leiden schon seit Jahren an den Symptomen, bevor endlich eine korrekte Diagnose gestellt wird.
Wir möchten Ihnen hier Informationen zu dieser Erkrankung, zu den Therapieoptionen und zu der neuen und innovativen Behandlung des Lichen sclerosus mit dem Co2-Laser geben.Unter dem Begriff Lichen sclerosus versteht man eine chronische, bisher nicht heilbare Erkrankung der Haut v.a. im Bereich der äußeren Scheide bis hin zum Damm. Patientinnen mit dieser Erkrankung leiden häufig unter:
- Juckreiz und/ oder Brennen (oft in Schüben)
- dünner und empfindlicher Haut im Genitalbereich
- Schmerzen beim Verkehr
- Atrophie (Einschmelzen) der kleinen Schamlippen
Die Ursache ist unbekannt, es wird aber eine Autoimmunerkrankung diskutiert. Als einzige Therapie galt bislang die lebenslange Behandlung mit Cortionsalbe.
Leider sind noch immer viele Erkrankungsfälle an Lichen sclerosus unerkannt, da die Symptome nicht immer ausgeprägt sind, oder mit anderen Beschwerden verwechselt werden. So sind die Symptome einer "normalen" Pilzerkrankung des Genitals, wie sie fast jede Frau irgendwann schon einmal durchlebt hat, ähnlich der Erkrankung an Lichen. Aus diesem Grund wird die Erkrankung häufig erst sehr spät erkannt. Hierin liegt jedoch auch eine Gefahr, denn unbehandelt kann Lichen sclerosus zu nicht-reversiblen (unumkehrbaren) Hautveränderungen führen. Dies kann bis zu einem kompletten Stenosieren (krankhafte Verengung) der Scheide führen, sodass ein schmerzfreier, normaler Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist.
Bisher kamen zur Behandlung des Lichen sclerosus fast ausschließlich cortisonhaltige Präparate zur Anwendung. Dabei muss täglich eine rückfettende Creme zur Hautpflege benutzt werden. Dazu kommt dann noch die cortisonhaltige Cremen, die ebenfalls täglich oder mehrmals wöchentlich benutzt werden muss.
Mit dem Einsatz eines abrasiven Co2-Lasers bietet sich nun ebenfalls eine interessante Therapieoption. Hierbei wird durch die Laserbehandlung die Neubildung von Kollagen in der Haut angeregt und eine verbesserte Durchblutung erzielt.
Häufige Einrisse, Trockenheit, Schmerzen beim Verkehr
fühlt sich häufig wie eine Pilzinfektion an, verschwindet nach einiger Zeit von alleine
schon sehr lange bestehende Beschwerden, mitunter seit der Jugend/ junges Erwachsenenalter
Die Lasertherapie bei Lichen sclerosus ist noch nicht sehr verbreitet. Zeit, diese innovative Behandlung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Am Anfang jeder Behandlung steht die Diagnosestellung. Sofern Sie bisher noch keine gesicherte Diagnose erhalten haben, ist eine gründliche Untersuchung nötig. Experten in unserer Dysplasie-Sprechstunde werden danach das Ergebnis mit Ihnen besprechen. Sollte es sich um einen Lichen handeln, können dann ebenfalls die Therapieoptionen erörtert werden.
Die Laserbehandlung erfolgt im Anschluß und nach erfolgter Aufklärung in 4-6 Behandlungen im Abstand von ca. 4 Wochen.
Der Laserkopf wird auf die Haut aufgesetzt. Vor der Behandlung wird ein Betäubungs-Gel auf die Haut aufgetragen, sodass die gesamte Therapie schmerzfrei erfolgt.
Der Laser wird kurzfristig aktiviert. Die Impulse werden durch ein spezielles Programm so abgestimmt, dass winzige Kanäle in die Haut eingebracht werden. Gleichzeitig werden kleine Bereiche der oberen Hornhaut abgetragen. Zusammen ergibt dies die optimale Behandlung.
Es haben sich vermehrt Gefäße gebildet, die Haut ist dicker geworden. Die Behandlung wird 3-4 mal durchgeführt, um ein langanhaltendes Ergebnis zu erzielen.
